Mit drei Worten eröffnete Imaatu die Show auf der MQ VIENNA FASHION WEEK.22: „Just being me“. Businessfrau, Hausfrau, Mutter und Heldin – das alles in einer Person. „Jede Frau ist ein Hero. Und die Frau wird irrsinnig unterschätzt, finde ich, und oft nicht geehrt. Und das ist mir ganz wichtig, dass man die Frau ehrt!“, erklärt Designerin Omatu Fulani im Interview. Genau das vermittelte auch ihre neueste Kollektion „Heroine“, die sie am 15. September 2022 um 18 Uhr vor dem Wiener Museumsquartier präsentierte.
Frauen und ihre Stärken – das steht im Fokus der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023 „Heroine“. Omatus Designs spielen mit dem Darstellungsbild der Frau: stark, kämpferisch und zugleich sensibel, aber immer mit einem gewissen femininen Charme. Dabei hat sich die Designerin vom Wikingergrab im schwedischen Birka und dem Mamorrelief von Halikarnassos im British Museum inspirieren lassen. Beide Denkmäler weisen darauf hin, dass es einst weibliche Gladiatoren gegeben hat, über die allerdings kaum berichtet worden ist.
Die Atmosphäre während der Show war elektrisierend. Der Kontrast zwischen dem auffälligen, starken Makeup und den eher dezenten Farbtönen der Outfits kreierte eine lebhafte, moderne Optik. Weiße, pompöse Ohrringe und silberfarbene High-Heels vervollständigten den einzigartigen Look.
Omatus sonst eher mit auffälligen, großen Mustern versehenen Pieces waren bei der MQVFW.22 vorzugsweise einfärbig und mit Details versehen, die Teile einer Gladiatoren- beziehungsweise Wikingeruniform darstellen, wie beispielsweise mit Alcantara eingesetzte, kleine Panzerteile. So hatte jeder Entwurf auf eine andere Weise kleine Einflüsse von Kämpferinnen. Optische Highlights waren weite Rückenausschnitte, geschnürte Tops und auf Schulterhöhe eingenähte Raffungen. Die raffinierte Kombination aus taillierten Schnitten mit dezenten Schleifen, hohen Dekolletés und fließenden Stoffen verwandelte jedes Outfit in ein Statement-Piece. Asymmetrische Schnitte und lange Kellerfalten, die das Bein umspielten, zogen sich wie ein roter Faden durch die Show.
Eines ist klar: Die österreichisch-nigerianische Designerin verzaubert weiterhin durch die unnachahmliche Kombination aus europäischer Eleganz und farbenfroher afrikanischer Mode. Ihr Ziel, sich in der internationalen Modewelt einen Namen zu machen, ist zum Greifen nahe. In Los Angeles feierte Omatu bereits Erfolge und in Wien auch, wenn man dem tosenden Applaus am Ende ihrer Modenshow nach urteilte.