Ihre Kreationen machen das Unmögliche möglich. Adinda kombiniert elegante, schillernde Abend- und Hochzeitsmode aus Spitze mit Merinowolle und Jersey. Ihre Kreationen sind mehr als elegant – sie sind umwerfend, mit einem gewissen kecken, individuellen Touch. Am 16. September 2023 wandelten die einmaligen Pieces den Laufsteg der MQ VIENNA FASHION WEEK.23 in einen Ballroom.
Mit straffem Pferdeschwanz und selbstbewusster Haltung erschien das erste Model in einem schwarzen Minikleid mit geradem, gleichmäßigem Schnitt auf dem Laufsteg. Simpel, aber atemberaubend. Ihr Hals wurde von einem breiten, leuchtend roten Wollschal geschmückt, dessen vorderes Ende auf Brusthöhe endete, während das hintere wie ein Hochzeitsschleier den Boden entlang schliff. Allerdings handelt es sich bei Adindas Kreationen nicht um herkömmliche Wolle, sondern um Merinowolle. Das sei die feinste Schafwolle, die nicht nur äußerst weich und bequem, sondern auch für Personen geeignet ist, die herkömmliche Wolle nicht auf ihrer Haut vertragen, erklärte Designerin Adinda Meijts im Interview.
Die Basis des zweiten Outfits war zwar dasselbe schwarze Minikleid, dennoch verlieh der darüber getragene mittelblaue Rollkragenponcho und das gleichfarbige Haarband dem Look eine völlig neue Wirkung. Bereits hier konnte man Elemente wahrnehmen, die im Laufe der Show immer wiederkehrten: Kanten und Dreiecke. Abgesehen von dem dreieckigen Ausschnitt, deren untere Ecke sich leicht nach rechts zog, fehlte im Kragen des Ponchos ein kleines Dreieck. Auch die eleganteren Kostüme aus fließendem Stoff oder Tüll und Seide waren mit einem diamantförmigen oder einem V-Ausschnitt im Rückenbereich versehen. Schimmernde Paillettendetails und atypische Raffungen, eingesetzt an verschiedensten Stellen, betonten des Öfteren die Extravaganz der Pieces.
Das türkisfarbene oversized Wollkleid mit Rollkragen überzeugte nicht nur durch seine modische Eleganz, sondern auch durch seine praktischen, seitlich eingenähten Taschen. Grundsätzlich steht das Fashion-Label Adinda für „Tragbarkeit und Individualität“, die durch einen ausgefallenen Schnitt, sorgfältig ausgewählte Farbkombinationen und dezente Details hervorgehoben wird. Bei vielen Kreationen arbeitete die Modedesignerin und Schneidermeisterin mit durchsichtigem Seidenstoff, wodurch auch einfarbige, schlichtere Overalls und Kleider für Begeisterung im Publikum der MQVFW.23 sorgten. Anstatt die Taille mit einem Gürtel zu akzentuieren, zog ein durchsichtiger Stoff mit Blumenranken die Grenze zwischen Oberkörper und Beinen und umspielte zart die Hüfte. Elegant, aber frech – das trifft es auf den Punkt. Auch hier fiel der eckige, diagonale Ausschnitt wieder ins Auge.
Eine reine Augenweide. Das beschreibt die letzte Abendrobe der Show. Die auf dem durchsichtigen Stoff bestickten Blumen in mehreren Blautönen bedeckten gerade das Notwendigste und zogen sich in Neckholder-Form um den Hals. Vereinzelte Blumen wanderten den Hüftbereich abwärts und endeten etwa unterhalb der Knie. Der schimmernde Rock der Abendrobe war in einem edlen Meeresblau gehalten und wurde von einer marineblauen Schürze aus Merinowolle umhüllt. Wie ein Bühnenvorhang präsentierte diese den zauberhaften, glänzenden Unterrock.
Es sei das erste Mal, dass Adinda die beiden Stilrichtungen in einem Piece kombiniert. „Ich wollte beides zeigen, weil ich auf beides spezialisiert bin“, erzählte die Designerin im Interview. Neben ihrer Tätigkeit im Raimund Theater kreiert die Designerin Abendmode auf Auftrag und Strickkleider für den Verkauf auf Märkten und in Popup-Stores. Das Ziel bei ihrem ersten Auftritt auf der MQVFW war, einen roten Faden durch die Kollektion aus Abendmode und Strickwaren zu ziehen. Das ist ihr zweifellos gelungen.
