Die Kunst- und Modeschule Herbststrasse präsentierte am Samstag mit „raum22“ eine Auswahl von Kollektionen der Diplomand*innen. Die vielfältigen Inspirationen stammen aus der Architektur, Geschichte und sozialen Gegenwart. Zu sehen war eine breite Palette an avantgardistischen Designs, welche die Kreativität der Abschlussklassen beweist.
Bei der Show „raum22“ fiel besonderse der Oversize-Look auf. Mit Größen gespielt wurde schon beim Opening, als ein in schwarze, fließende Stoffe gehüllter Mann auf Stelzen den Laufsteg betrat. Allerdings waren manche der Designs durchaus körperbetont. Korsettartige Schnürungen gab es mehrmals zu sehen. Wie ein roter Faden ziehen sich auch Cut-Outs durch die Kollektionen der Kunst- und Modeschule Herbststrasse. Bei den Materialien fand sich die Fantasie keine Grenzen gesetzt: Von glänzendem Vinyl über frotteeartige Stoffe bis hin zu Samt war alles zu entdecken. An dreidimensionalen, raumeinnehmenden Anwendungen wurde nicht gespart, um futuristische Erscheinungen zu erzeugen. Die Accessoires waren selten bloßes Beiwerk, stattdessen meist zentraler Eyecatcher. Viele der Designs spielten mit Erdtönen, aber auch Neon-Akzente wurden gesetzt. Besonders ins Auge stechen satte Farben wie orange, rot und pink. Neben den vielen Outfits, die für Frauen geschneidert wurden, setzten vor allem die der männlich präsentierenden Models ein Statement. Gesellschaftskritische Schriftzüge wie „We Won’t Be Silenced“ prangten direkt auf der Kleidung. Sehr passend für eine Show, die so viele starke Stimmen aus der Mode eine Bühne bietet.